Aim: Regarding tuition fees (that in Germany already have been abrogated) putative drawbacks like prolonged study duration have been suspected while benefits are not clearly proven. We investigated whether tuition fees (500 Euro per semester) affected the course of studies of Cologne medical students and asked for students’ stance over tuition fees.
Methods: Of 1,324 students we analyzed the rate of those passing their first medical exam (“Physikum”) within minimum time and students’ discontinuation rate, respectively. Regression analysis tested for putative influences of tuition fees and demographic factors. In an additional online survey 400 students answered questions regarding the load by and their stance over tuition fees.
Results: We find that fees did not affect rate of Cologne students passing their first medical exam within minimum time or students’ discontinuation rate. According to the online survey, at times of tuition fees significantly more students did not attend courses as scheduled. Time spent on earning money was significantly increased. 51% of students who had to pay tuition fees and 71% of those who never had to stated tuition fees to be not justified. More than two thirds of students did not recognize any lasting benefit from tuition fees.
Conclusion: Tuition fees did not affect discontinuation rate or study duration of Cologne medical students. However, they obviously influenced the study course due to an increased need to pursue a sideline. Cologne medical students rather refused tuition fees and did not recognize their advantages in terms of enhanced quality of studies.
Zielsetzung: Durch die in Deutschland zurzeit wieder abgeschafften Studiengebühren wurden Nachteile wie z.B. eine verlängerte Studiendauer befürchtet, während der Nachweis eines Nutzens bislang aussteht. Wir haben den Einfluss von Gebühren in Höhe von € 500 pro Semester auf den Studienverlauf Kölner Medizinstudierender sowie deren Einstellung gegenüber diesen Abgaben untersucht.
Methodik: Für 1.324 Studierende, die im vorklinischen Studienabschnitt durchweg, zeitweise oder nie Studiengebühren zu zahlen hatten, wurde die Einhaltung der Mindeststudienzeit und die Studienabbrecherquote bis zum ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung analysiert. Mithilfe einer Regressionsanalyse wurden etwaige Effekte durch Studiengebühren und demografische Faktoren untersucht. Zusätzlich beantworteten 400 Studierende in einer online-Befragung Fragen zu ihrer Belastung durch und ihrer Einstellung zu Studiengebühren.
Ergebnisse: Studiengebühren hatten keinen erkennbaren Einfluss auf Studiendauer oder Abbrecherquote. Laut Angaben in der online-Befragung wichen zuzeiten der Studiengebühren signifikant mehr Studierende vom vorgeschlagenen Stundenplan ab und sie verwendeten signifikant mehr Zeit darauf, nebenher Geld zu verdienen. 51% der Studierenden, die Gebühren gezahlt hatten und sogar 71% derer, die dies nie mussten, fanden Studiengebühren nicht oder eher nicht gerechtfertigt. Mehr als zwei Drittel der Studierenden konnten keine anhaltende Verbesserung durch Studiengebühren erkennen.
Schlussfolgerung: Studiengebühren hatten an der Medizinischen Fakultät zu Köln keinen Einfluss auf Abbrecherquote und Studiendauer. Sie veränderten aber offenbar das Studierverhalten durch die vermehrte Notwendigkeit, neben dem Studium Geld zu verdienen. Die Kölner Medizinstudierenden sahen die Studiengebühren mehrheitlich kritisch und nahmen keinen nachhaltigen Nutzen im Sinne einer Verbesserung der Ausbildungsqualität wahr.
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