Abstract. Leaders working part time struggle with a lack of respect and acceptance from their subordinates and their management colleagues. Leadership as a part-time role does not match the traditional expectation of leaders being omnipresent and always responsive (Jochmann-Döhl, 2017). Although leaders working part time (LPT) are supported by subordinates and colleagues, their supportive behavior is often coupled with accusations that work-related problems occur only because the leader is working part time. According to the stress-as-offense-to-self theory (SOS, Semmer et al., 2007 ; Semmer et al., 2019), such dysfunctional supportive behavior triggers threats by offending the need for belonging. This study serves to strengthen SOS theory and extend its application beyond stress research by investigating the effects of LPT threat experiences on rumination, LPT job satisfaction, and role identification. Further, it empirically confirms the need-based threat mechanism. Results based on an online questionnaire ( N = 101 LPT) show that dysfunctional support by subordinates and management colleagues relates to a feeling of exclusion by significant others as an indicator of an offended need for belonging. Furthermore, the results indicate that the feeling of exclusion mediates the relationship between dysfunctional support and role identification and between dysfunctional support and LPT job satisfaction. No mediation effect was found for rumination. In addition to providing a theoretically differentiated understanding and prediction of threats, the study includes important practical starting points for the risk management of LPT.
Zusammenfassung. Führungskräfte, die reduziert arbeiten erfahren häufig wenig Respekt und Akzeptanz durch Mitarbeiter und Kollegen. In reduzierter Arbeitszeit zu Führen entspricht nicht dem traditionellen Rollenbild einer Führungskraft, die als Erste das Büro betritt und als Letzte verlässt ( Jochmann-Döhl, 2017). Obwohl reduziert arbeitende Führungskräfte von ihren Mitarbeitern und Kollegen unterstützt werden, ist deren Unterstützungsverhalten oft mit dem Vorwurf verbunden, dass arbeitsbezogene Probleme nur deshalb auftreten, weil die Führungskraft reduziert arbeitet. Nach der Stress-as-offence-to-self Theorie (SOS, Semmer et al., 2007; Semmer et al., 2019) löst ein solch dysfunktionales Unterstützungsverhalten Bedrohungen aus, indem es das Bedürfnis nach Zugehörigkeit verletzt. Ziel der Studie ist es zum einen, die Bedeutung der SOS Theorie hervorzuheben und ihre Anwendung über die Stressforschung hinaus zu verdeutlichen, indem die Auswirkungen von Bedrohungserfahrungen auf Rumination, Arbeitszufriedenheit und Rollenidentifikation bei reduziert arbeitenden Führungskräften untersucht werden. Zum anderen zielt die Studie darauf ab, den bedürfnisbasierten Bedrohungsmechanismus empirisch zu bestätigen. Ergebnisse, die auf einer Online-Befragung von N = 101 reduziert arbeitenden Führungskräften basieren, zeigen, dass dysfunktionale Unterstützung durch Mitarbeiter und Kollegen mit einem Gefühl der Ausgrenzung durch bedeutende Andere als Indikator für ein frustriertes Bedürfnis nach Zugehörigkeit zusammenhängt. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass das Gefühl der Ausgrenzung die Beziehung zwischen dysfunktionaler Unterstützung und Rollenidentifikation sowie zwischen dysfunktionaler Unterstützung und Arbeitszufriedenheit vermittelt. Für Rumination wurde kein Mediationseffekt gefunden. Neben einem theoretisch differenzierten Verständnis und der Vorhersage von Bedrohungen liefert die Studie wichtige praktische Ansatzpunkte für das Risikomanagement von Führung in reduzierter Arbeitszeit.