Zusammenfassung: Positive Flynn-Effekte wurden in internationalen Studien und Metaanalysen seit Jahrzehnten vielfach bestätigt. Etwa seit der letzten Jahrtausendwende wurde in einigen Studien eine Stagnation bzw. Umkehr der Flynn-Effekte festgestellt. Daraus resultieren Unsicherheiten bezüglich der Gültigkeit von Intelligenztestergebnissen bei Testverfahren mit älteren Normwerten. Eine Analyse des Forschungsstandes zeigt, dass bislang nur wenige Studien mit Daten aus Deutschland zu Flynn-Effekten publiziert wurden und insbesondere bei Personen im Schulalter auch international nur wenige Befunde vorliegen. In dieser Studie werden Flynn-Effekte mittels der Normierungsstichproben des KFT 4 – 12+R aus den Jahren 1998 und 2019 für die Jahrgangsstufen vier und sechs untersucht. Dabei wurden auch Interaktionen der Kohortenunterschiede mit Geschlecht und Fähigkeitsgruppen überprüft. Geringe positive Flynn-Effekte zeigten sich in den nonverbalen Fähigkeiten, geringe negative Flynn-Effekte für verbale Fähigkeiten in Jahrgangsstufe sechs. Die Ergebnisse werden bezüglich der diagnostischen Praxis diskutiert.
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